Pages

Wednesday, November 28, 2012

Über Mexiko's Drogenkrieg

Von der BBC Information Seite über Mexiko's Drogenkrieg:



2 comments:

  1. Es schien mir heute, dass diverse Diskussionen in diesem Seminar eine immergleiche Laufbahn nehmen, die zu einem unergiebigen Sich-im-Kreis-Drehen führen. Vielleicht liegt das an semantischen und begrifflichen Verzerrungen ausgelöst durch das Wechseln zwischen zwei Sprachen. Gesetz dem Fall, hoffe ich das folgende sehr kurze Ausführung etwas Klarheit schaffen kann. Sollten diese Unklarheiten und Zirkelschlüsse begründungstheoretischer Natur sein, fiele es mir schwer die geäußerten Standpunkte nachzuvollziehen.


    Zur Legitimität von Gewalt

    Gewalt sei hier der Einfachheit wegen hier definiert als: Intentionale Zufügung eines physischen Schadens.

    1. Zu sagen, legitime Gewaltanwendung (z.B. durch einen demokratischen Staat) sei keine Gewalt (also sei „force“ statt „violence“) ist NICHT dasselbe, als zu sagen, es gibt einen Unterschied zwischen legitimer und illegitimer Gewalt.

    2. Legitime Gewalt ist ebenfalls Gewalt, sie lässt sich aber rechtfertigen.

    3. Der Satz „Gewalt ist immer Gewalt“ ist strukturell tautologisch. Er soll, aus meiner Sicht, zweierlei bedeuten können:

    Legitime Gewalt ist auch Gewalt. (Ebenfalls tautologisch).
    Es gibt keinen Unterschied zwischen legitimer und illegitimer Gewalt.

    Wenn es keinen Unterschied zwischen legitimer und illegtimer Gewalt gibt, dann folgt daraus:

    Gewalt ist immer gerechtfertigt [i]
    oder
    Gewalt ist nie gerechtfertigt [ii].

    Hieraus folgt weiterhin (beispielthaft illustriert):

    Die Notwehr eines Menschen gegen einen Angriff lässt sich nicht rechtfertigen [ii].

    Oder: Es existiert kein normativer Unterschied zwischen Angreifer und Verteidiger [i].



    So viel zum Thema: „Gewalt ist immer Gewalt“.




    Zum theoretischen Verhältnis von Demokratie und Gewalt:


    Was nun noch fraglich sein kann, ist, ob staatlich ausgeübte Gewalt legitimiert werden kann.
    Der demokratisch Staat legitimiert sein Gewaltmonopol dadurch, dass er a) den Rechtsfrieden und die Rechtssicherheit garantiert (rechtliche und politische Gleichheit) sowie b) sich aus Prinzipien rechtfertigt die universell anerkannt sind sowie diese konstituiert (Grund- und Menschenrechte).

    Die Behauptung, eine Demokratie schließe die Anwendung von Gewalt kategorisch aus, ist irreführend und falsch. Normativ-rechtstheoretisch sollte ein demokratischer Staat keine illegitimen Normen erlassen und keine illegitime Gewalt anwenden.


    Ob ein Staat dies im Einzelfall tut, lässt sich prüfen bzw. darüber diskutieren. Wendet ein Staat illegitim (definiert in vorangegangen Art und Weise) Gewalt an, ist dies normativ „undemokratisch“ (nicht rechtfertigbar).

    Das alleinige Faktum aber, dass ein demokratischer Staat Gewalt anwendet, ist keinesfalls undemokratisch.

    Dies zu behaupten hieße, generell zu bezweifeln, dass Demokratien ein staatliches Gewaltmonopol rechtfertigen können (und damit eo ipso die theoretische und tatsächliche Anwendung von legitimer Gewalt).



    ReplyDelete
  2. Danke für die Kommentar! Finde ich gut.

    Eine Frage. Warum gibt es "keinen Unterschied zwischen legitimer und illegtimer Gewalt" wenn "Legitime Gewalt ... lässt sich ABER rechtfertigen." Daraus wurde folgen dass die andere lässt sich nicht rechtfertigen und das ist eine unterschied, oder?

    Den Fall Mexiko's hat uns gezeigt dass Demokratie Gewalt anwendet, um sich zu verteidigen. Und das sehen wir als legitim. Also, noch mal (um tautologisch zu sein) die Anwendung von Gewalt ist legitim und NOTWENDIG.

    Von der Kommentar hier kann man sagen das Demokratie kann nicht ganz ohne Gewalt funktionieren, ergo Gewalt ist einen Teil der Demokratischen Prozess. Dazu, was irreführend ist, ist Gewalt in legitime oder illegitime zu differenzieren.

    Die interessante Frage denn wäre: Kann man von "die Anwendung von Gewalt unnötig zu machten" (Schwarzmantel) oder dass "Gewalt Anathema zu Demokratie ist und dass die beiden Konzepte schließen sich gegenseitig aus" (Ramsey) sprechen? Besonders wenn wir wissen dass ganz ohne Gewalt kann es nicht funktionieren?

    Miguel Buitrago

    ReplyDelete

Note: Only a member of this blog may post a comment.