Democracy as a universal value, Journal of Democracy, 10,
3, 1999.
Amartya Sen
Demokratie
wurde im XX. Jahrhundert als das einzig funktionierende Regierungssystem akzeptiert. Die Idee der Demokratie wurde zur „normalen Art von Regierung“. Es ist nicht so, dass ein Staat per se für Demokratie geeignet ist, sondern dass er durch Demokratie reift.
Sen illustriert anhand von Indien, wie Demokratie eine riesige, komplexe und multiethnische Gesellschaft zusammenhält.
Er
argumentiert, dass - trotz der unklaren Beziehung zwischen Demokratie und wirtschaftlicher
Entwicklung - die in der Demokratie enthaltenen politischen und bürgerlichen Rechte extrem wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung sind.
Was ist
Demokratie?
Es ist nicht
nur das Mehrheitsprinzip.
Es ist der Respekt
für Wahlen und deren Ergebnisse.
Es braucht die
Sicherung von Freiheiten und Rechtsansprüchen,
die Garantie
von unabhängigen Medien und fairer Reportage.
Es gibt drei
Wege, wie Demokratie das Leben der Bürger bereichert:
1)
Politische
Freiheit ist ein Teil menschlicher Freiheit. Die Ausübung bürgerlicher und politischer Rechte und Freiheiten (öffentliche Debatte, Kritik und Gegenpositionen) ist essentiell für das Wohl der Bürger. Diese Form der Partizipation hat einen inhärenten Wert für die Bürger und ihr Wohl.
2)
Demokratie
hat einen wichtigen instrumentellen Wert, so dass die verschiedenen Präferenzen
von Bürgern gehört werden. Dies ist wiederum ein Beitrag zu einer verantwortlichen Regierung.
3)
Demokratie
hat eine aufbauende Qualität, die der Gesellschaft hilft, ihre Prioritäten und Werte zu schaffen und ihre Bedürfnisse, Rechte und Pflichten zu verstehen.
Was ist ein universeller Wert?
Es ist nicht
notwendig, dass sich alle einig sind, sondern dass alle Gründe haben können, dies als
wertvoll zu sehen.
Heute ist Demokratie implizit als die bessere Regierungsform akzeptiert.
Kritik des Arguments der kulturellen Unterschiede
Asiatische Werte illustrieren die Bevorzugung von Disziplin vor politischen Freiheiten.
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Democracy and Violence: a theoretical overview,
Democratization, 17, 2, 2010.
John
Schwarzmantel
Normative Frage:
Wie soll
Demokratie auf terroristische Anschläge reagieren, ohne Rechte und
Freiheiten zu untergraben?
Minimalistische Definition politischer Gewalt:
Einsatz oder Androhung des Einsatzes von körperlichem Zwang, um politische Ziele zu erreichen,
z.B. um die politische Ordnung zu verteidigen oder zu ändern.
Die Definition
ist minimalistisch, weil sie systemische Gewalt (Gewalt, die in
einen System inhärent ist) berücksichtigt.
Kein Unterschied zwischen Gewalt und Zwang.
Liberale
Demokratie strebt die Kontrolle und Einschränkung von Gewalt an. Theoretisch fördert liberale Demokratie die Partizipation von Bürgern im politischen
Prozess, was wiederum die Benutzung von Gewalt unnötig macht.
Aber, liberale
Demokratie scheitert an diesem Ziel, nämlich ein solches Maß von Inklusion zu
schaffen, weshalb es die Notwendigkeit der Gewaltanwendung gibt.
Die Regeln der Demokratie werden von allen als selbstverständlich angenommen. Diese Selbstverständlichkeit
bedeutet gleichzeitig, dass die Entscheidungen von allen getroffen werden und zwar mit der rationalen Argumentation, dass alle Bürgern gleich sind und die Debatte als den besten Weg akzeptieren.
Zu beachtende
Themen:
1.
Die Ausschließung
von Gewalt durch den demokratischen Prozess.
Demokratie
strebt an, Gewalt durch Debatte und Auseinandersetzung auszuschließen.
Dies führt wiederum zur friedlichen Beilegung politischer Konflikte und
Unterschiede.
2.
Die
Benutzung von Gewalt in demokratischen Gesellschaften.
Demokratische
Gesellschaften nehmen Gewalt in Anspruch, um sowohl den demokratischen Prozess
zu schützen, als auch Demokratie woanders zu etablieren.
3.
Gewalt
als Herausforderung für Demokratie.
Was genau sind in einer Demokratie die Herausforderungen, welche sich durch Gewalt ergeben? Mit welchen Gründen, unter
welchen Bedingungen und in welchen Namen wird Gewalt innerhalb
demokratischer Prozesse benutzt? Oder außerhalb einer Demokratie?
4.
Was
soll die Antwort von Demokratie gegen Gewalt sein?
Wie sollen
Demokratien Politik steuern, so dass gewaltsame Auseinandersetzungen friedlich in Debatten und mit Kompromissen gelöst werden können?
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