What democracy is … and what it is not
Philippe Schmitter and Terry L. Karl, Journal of
Democracy, 2, 3, 1991.
Die Autoren
definieren Demokratie mittels drei Konzepte: Begriffe, Prozeduren, Prinzipien.
Begriffe
1) Definition: Demokratie = Regime =
Regierungssystem – Demokratie ist ein institutionalisiertes System von Prozeduren,
die den Zugang zum öffentlichen Amt, die Charakteristika der Akteure und die Regeln
zur Entscheidungsfindung bestimmen.
2) Machthaber – Entscheidend ist, wie die
Machthaber an die Macht kommen und ob sie der Öffentlichkeit gegenüber
verantwortlich sind.
3) Öffentlichkeit – wo die kollektiven Normen
ausgehandelt werden, welche die Gesellschaft zusammen halten, unterstützt durch
das staatliche Gewaltmonopol.
4) Bürger – keine Einschränkungen der Rechte.
5) Wettbewerb – zwischen politischen Gruppen.
6) Wahl
7) Mehrheitsprinzip
8) Kooperation – consociationalism
9) Repräsentativität
Prozeduren
1) Gewählte Machthaber treffen Entscheidungen
(Verfassung).
2) Freie und regelmäßige Wahlen
3) Universelles Wahlrecht
4) Jeder kann sich für eine Stelle in der
Regierung bewerben
5) Redefreiheit
6) Information aus alternativen Quellen
7) Versammlungsfreiheit
8) Machthaber müssen ihre Entscheidungen zwanglos
(z.B. durch Militär) treffen können.
9) Unabhängigkeit des politischen Systems
Prinzipien
1) Contingent
consent – politische
Akteure akzeptieren Entscheidungen, da sie wissen, dass der politische
Wettbewerb präsent ist und dass Oppositionskräfte sich an die Regeln halten.
2) Bounded
uncertainty – die
Gewissheit, dass die Ungewissheit im System Grenzen hat.
Was Demokratie
nicht ist
-
Nicht
notwendigerweise wirtschaftlich effizienter als andere Regierungsformen.
-
Nicht
notwendigerweise administrativ effizienter als andere Regierungsformen.
-
Nicht
unbedingt ordnungsgemäß, konsensuell, stabil.
-
Offene
Gesellschaften und politische Systeme.
Defining and Developing Democracy
Larry Diamond, Developing Democracy, Toward Consolidation
Eine reine
Demokratie (wo das Volk die oberste Macht hat) ist nicht wünschenswert, da die
Demokratie dort zu einer Willkürherrschaft degeneriert.
Diamond
arbeitet mit Liberaler Ideologie, in der Freiheit am wichtigsten ist.
Laut Diamond:
-
ist
das beste Regierungssystem eine konstitutionelle Regierung, die die Macht der
Mehrheit kontrolliert und teilt, um individuelle und kollektive Freiheiten zu
schützen.
-
Die Regierung
muss in freien, fairen und regelmäßigen Wahlen gewählt werden.
-
Die Regierung
ist verantwortlich, reaktionsfähig, friedlich und berechenbar und hat eine verantwortungsvolle
Führung.
-
Eine
liberale Ideologie fördert und schützt Freiheit.
-
Partizipation
Diamond
unterscheidet zwischen mehreren Typen von Demokratie:
Wahldemokratie
(Schumpeter)
Minimalistische
Definition, in der ein minimaler Grad von Freiheit wichtig ist, so dass
Wettbewerb und Partizipation möglich sind.
Dieses Modell
ignoriert aber, dass in Mehrparteiensystemen auch große Gruppen von Personen vom
System ausgeschlossen sein können.
Auch können hier
nicht alle Rechte oder diese nicht voll beachtet werden.
Liberale
Demokratie
Wahldemokratie
+
-
Keine
Gruppe hat die Macht für sich allein (Militär oder Oligarchie).
-
Machtverteilung
und horizontale wie auch vertikale Verantwortlichkeit.
-
Freiheit
und Pluralismus.
-
Rechtsstaat.
Komponenten einer
Liberalen Demokratie
-
Entscheidungen
werden durch Machthaber getroffen.
-
Die
Macht wird durch die Verfassung und die verschiedenen autonomen Institutionen
kontrolliert.
-
Wahlen
sind offen / ungewiss, und die Opposition hat eine realistische Chance, an die
Macht zu kommen.
-
Keine
Bevölkerungsgruppe wird von der Partizipation ausgeschlossen.
-
Funktionierende
Zivilgesellschaft.
-
Unabhängigkeit
der Medien.
-
Politische,
soziale und Menschenrechte sind unantastbar.
-
Eine
Verfassung.
Hybride Demokratien
Diese Systeme können
zwischen einer Wahldemokratie und einer Liberalen Demokratie platziert werden.
Viele erfüllen die Kriterien einer Wahldemokratie, haben aber in anderen Aspekten,
z.B. bei sozialen oder politischen R echte ein eindeutiges Defizit.
Pseudo-Demokratien
Diese Systeme
sind autoritäre Regime mit demokratischen Charakteristika, wie Mehrparteiensysteme,
Wahlen oder Pluralismus (Gewerkschaften). Jedoch gibt es keine freie und faire
Chance für politischen Wettbewerb.
Das Konzept
Demokratie wird ständig weiterentwickelt und soll als Modell verstanden werden.
Es kann sich in alle Richtungen entwickeln – sowohl für mehr Demokratie als
auch weniger Demokratie.
Perpetual Peace
Immanuel Kant, Political Writings
Kant nimmt an,
dass Gewalt und Krieg Teil der Natur ist.
Eine Republik
mit einer Verfassung.
Drei
Prinzipien
1) Freiheit
2) Abhängigkeit der Legislative
3) Gleichheit – Bürger
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